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San Pedro de Atacama: Lohnt sich das als Kletterer?

Carlos Fischer | 31. Januar 2016
Kommentar 1

Überfüllte Urlaubsorte? Nein danke! Das brauchen wir als Kletterer echt nicht, oder? San Pedro de Atacama ist vielleicht kein typischer Urlaubsort. Überfüllt ist es trotzdem. Mein Fazit zu San Pedro de Atacama und ob sich ein Abstecher als Kletterer dort hin echt noch lohnt.

Es kommt mir ein bisschen vor wie der Christkindlmarkt in Nürnberg.

Die allermeisten Nürnberger gehen nie freiwillig am Wochenende hin, weil es so unglaublich voll ist. So ähnlich ist es mit den Chilenen und dem Wüstendorf San Pedro de Atacama. Es ist nicht ganz so voll wie der Christkindlmarkt, aber ebenfalls überteuert und voller Touristen.

Für mich als Kletterer etwas, das ich meide.

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich mag lieber Natur und schöne Landschaften, die weniger voll sind. Wo man draußen schlafen kann. Authentische Orte.

Keine überteuerten Orte, die mit Hunderten von Agenturen einzig auf Touristen ausgerichtet sind. Wo es “unglaublich ist, dass es im Fleischliebhaber-Land Chile veganes Essen gibt und dass Restaurants typische chilenische Küche als Besonderheit an die Tür schreiben”, wie Monika aus Deutschland uns dort gesagt hat.

Da wir mehrere Tage in der Atacama klettern wollten, wollten wir nur kurz nach San Pedro fahren. Um mal wieder etwas Internet zu haben und zu duschen. Dass aus zwei geplanten Nächten dann doch sechs Nächte wurden, hätte ich nicht gedacht. Warum blieben wir dann doch mehr Zeit?

Casa Campestre - wie ein Zuhause

Casa-Campestre-Team-und-CFlex
Wir hatten eine super Zeit mit dem Team von Casa Campestre: Braulio, Aline und Ricardo.

Weil wir einen Platz gefunden haben, an dem wir uns so wohl gefühlt hatten wie noch nirgends: Im Casa Campestre. Es ist eigentlich ein Hostal mit Wohnzimmer und großer Küche, aber mit Campingplatz und einer Kletterwand. Perfekt für uns.

Was eine Unterkunft für mich aber erst besonders macht, sind die Leute, die dort arbeiten. Braulio, Aline und Ricardo sind echt offen und freundlich. Braulio klettert ebenfalls und kennt sich mit den Klettergebieten in der Umgebung aus. Mit den Dreien haben wir gegrillt, Yoga gemacht oder sind weggegangen, wenn wir nicht gerade gearbeitet haben.

Falls du also mal nach San Pedro fahren möchtest, geh ins Casa Campestre und erspar dir andere Campingplätze, die überteuert und unpersönlich sind.

"Was ist an San Pedro de Atacama jetzt so besonders?"

in-der-naehe-von-San-Pedro
Bizarre Landschaften, die einen zum Staunen bringen. Hier eine Felsenkette in der Nähe des Tal des Mondes.

… fragst du dich vielleicht. Es ist tatsächlich ein besonderes Flair, das in diesem Dorf herrscht.

In Spanisch würde ich sagen “Pura Vida”, also etwas hippimäßig. Ich glaube, das findet man nirgends sonst in Chile. Was hat diesen Ort so bekannt gemacht?

Ich denke, es ist die günstige Lage zwischen so vielen sehenswerten Orten, zum Beispiel:

Socaire-Klettern
Wo klettert man so hoch und hat eine solch beeindruckende Vulkan-Kulisse? Das Klettern in Socaire ist anstrengend, lohnt sich aber sehr.
Laguna-Miscanti
Ein bisschen wie im Bilderbuch: Die Lagune Miscanti. Hier gibt's auch Tagestouren mit Agenturen. Aber es füllt sich viel weniger, weil die Lagunen mit 113 Kilometer Entfernung von San Pedro etwas weiter weg gelegen sind.

Mein Fazit

Wenn du in Südamerika klettern willst, sind Socaire und Toconao auf jeden Fall einzigartige Klettergebiete. Solch einen Ort findest du nicht noch einmal auf der Welt. Aber man muss halt auf Wüste und Höhe stehen. Dann lohnt sich auch ein Abstecher nach San Pedro de Atacama, glaube ich. Zumindest um es einmal kurz zu erleben, auch wenn es sehr touristenfokussiert ist. Aber klar, es muss einem gefallen.

Ich empfehle dir, einen Mietwagen zu nehmen, vor allem weil du zu den Klettergebieten fast nur kommst, wenn du mobil bist. Mit einem Mietwagen kannst du auch die anderen Orte, wie das Tal des Mondes oder die Lagunen selber erkunden, und dort bleiben, wo es dir gefällt, anstatt auf Touren mitzugehen.

Hier haben wir endlich auch wieder etwas anderes gegessen als Nudeln mit Tomatensoße. Eine willkommene Abwechslung.

Mit Aline haben wir immer frischen Orangensaft gemacht, wie lecker!

Aline-Stefanie-Orange

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